Die Meinung, Idee und Beschwerde eines unserer Kinder verstehen wir als wünschenswerte Gelegenheit zur Entwicklung und Verbesserung der Arbeit in unserer Einrichtung. Die kindliche Beschwerde ist eine Unzufriedenheitsäußerung, die sich abhängig vom Alter, Entwicklungsstand und der Persönlichkeit in Form von Gestik, Mimik oder einer verbalen Äußerung zeigt. Unsere Aufgabe als Pädagogisches Team ist es, diese Beschwerden ernst zu nehmen, zu dokumentieren, und gemeinsame Lösungswege anzustreben. Neben der aktiven Äußerung von Beschwerden, beobachten wir unsere Kinder und dokumentieren mögliche Unzufriedenheit. Im direkten Dialog, im Gespräch im Gruppenverband, anhand von Lerngeschichten, Kinderabstimmungen oder der 1:1 Bearbeitung des Portfolio Ordners werden die Beschwerden auf Augenhöhe bearbeitet. Grundlage für ein funktionierendes Beschwerdemanagement ist eine partizipatorische Grundhaltung.

Partizipation ermöglicht den Kindern in möglichst viele Entscheidungsprozesse, von denen sie unmittelbar betroffen sind, eingebunden zu werden. Hierbei gilt zu beachten, dass die Beteiligungsverfahren dem Alter und dem Entwicklungsstand der Kinder methodisch angepasst werden.

Im Alltag haben unsere Kinder die Möglichkeit zum Beispiel im Morgenkreis bei Gesprächen über Gruppenregeln, Spielzeugtausch, Ausflugsideen, Bastelinspirationen oder ähnliches demokratisch mitzuentscheiden und Ideen zu äußern. Die Aufgabe unserer Mitarbeiter ist dabei, den Kindern mit Achtung, Wertschätzung und Respekt zu begegnen. Wir sehen Kinder dabei als so kompetent an um gemeinsam zu erforschen, ob sich ein Vorschlag umsetzen lässt und wie er realisierbar ist. Auf dem Lösungsweg nimmt der Erzieher lediglich eine begleitende und unterstützende Rolle ein, damit sich die Kinder an Handlungsmöglichkeiten erproben können. So werden Beschlüsse immer nach gleichem Prinzip demokratisch gefasst.

Eine Teilhabe an der Mitbestimmung setzt jedoch auch ein gewisses Maß an Eigenaktivität voraus. Um sich aktiv zu beteiligen, muss das Kind eine Vorstellung entwickeln, was gut für es ist und sein Umfeld kritisch betrachten. Kinder teilhaben zu lassen bedeutet jedoch nicht, dass Kinder alles dürfen! Ein bestimmtes Regelkonstrukt wird von den Erziehern festgelegt und bestimmt. 

Der Schutz jedes einzelnen unserer Kinder steht für uns an oberster Stelle, da die Kindertagesstätte als Bildungs- und Erziehungsinstitution für die Kinder ein sicherer Ort sein muss.

Unsere Prinzipien, ein Verhaltenskodex für alle Mitarbeiter und das Vorgehen bei einer möglichen Kindeswohlgefährdung sind schriftlich festgelegt und werden jederzeit überarbeitet.